Die Schleusen

(„Conche di Navigazione“)

Im Veneto, das von einer Vielzahl an Wasserläufen durchzogen ist, wurde schon früh ein dichtes Netz an befahrbaren Kanälen angelegt – ein ausgeklügeltes Verkehrssystem auf Wasser, etwa vergleichbar mit unseren heutigen Strassennetzen. Diese dienten dem Zweck, die venetischen Flüsse miteinander zu verbinden, um dadurch den Transport, die Bewässerung und auch die Energienutzung zu optimieren; Diese günstige Kombination von einem reich verzweigten Flusssystem mit den befahrbaren Kanälen bildete die Basis für den Wohlstand der Veneter.
Die einzelnen Kanäle, welche die venetischen Städte untereinander, mit dem Meer und der Lagune von Venedig verbinden, bildeten damals die Hauptadern des Handelsverkehrs. Jedoch gibt es Unterschiede in der Höhe des Wasserspiegels und eine sich daraus ergebene variable Fliesgeschwindigkeit.

Um Wasserwege mit einem geringen Wassergefälle dennoch für den Handelsverkehr nutzbar zu machen, wurden die Schiffe nach einer weitverbreiteten Tradition von Pferden gezogen. Diese Treibtiere, welche man auch für den Transport flussaufwärts einzusetzen pflegte, wurden von Reitern („cavalanti“) oder von den Schiffskapitänen („barcari“) selbst am Ufer („alzaie“) entlang geführt.

Um starke Gefälle auszugleichen, erbaute man Schleusenkammern – auch nur Schleusen oder Tore genannt – die die Schifffahrt erleichterten.
Sie stellen wahrhafte Wasserfahrstühle dar, mit denen man die unterschiedlichen Wasserhöhen überwinden kann. Es können auch mehrere Schleusen aufeinander folgen, die stufenweise ein Heben und Senken des Bootes während der Fahrt ermöglichen.

Chiusa di Moranzani - Costa

Die Schleuse besteht aus einer Kammer und zwei Toren; die zwei Tore bilden die Vorder- und Rückwand einer Wasserkammer, die als Schranken dienen, um den hohen vom niedrigen Wasserstand zu trennen.
Während ein Tor geschlossen bleibt und als Schranke das Wasser zurückhält, kann das Boot durch das geöffnete Tor in die Kammer hereinfahren.

Nachdem das Schiff hinein gefahren ist, wird auch das zweite Tor geschlossen. Daraufhin werden kleine Öffnungen im vorderen Tor geöffnet, durch die Wasser hereinfliesst (wodurch sich der Wasserstand erhöht und das Schiff aufsteigt) oder durch die Wasser austritt (wodurch der Wasserstand fällt und damit ein Sinken des Bootes bewirkt).
Wenn der innere Wasserstand der Schleusenkammer die gleiche Höhe des äußeren Wasserstandes erreicht hat, wird das Tor geöffnet und das Boot kann aus der Schleuse fahren.

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